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Sept. 2024; Befund Leiomyosarkom li. Wade

  • stefanie-schlaich
  • 8. Sept. 2024
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 15. Sept. 2024

08.09.2024: Krank, ausgerechnet in der Wade. Arbeiten geht nicht, Wandern und Bergsteigen geht nicht. Raus in die Natur geht nicht. Zuhause schonen, Bewegung vermeiden. Und das mir...

Rückblick Sommer 2024: Unsicherheiten begleiten mich schon den ganzen Sommer. Kleiner Knubbel in der linken Wade, keine Schmerzen. Ende Mai im Allgäu schöne Wanderung auf die Sonnenalpe und weiter. Die 700 Höhenmeter schaffe ich besser als mein Mann :).


Ende Juni in Südtirol: Leichte Wanderung am Mendelpass und Schmerzen in der linken Wade. Verdickung im Muskel. Kaufe eine Manschette in Bozen. Kann plötzlich nicht richtig gehen und werde unsicher.


Wir brechen den Urlaub kurz vor Ende ab. Ich will Gewissheit, bin unruhig. Den "schnellsten" regulären MRT Termin als Kassenpatientin bekomme ich in sechs Wochen. Das dauert mir zu lange. Ich telefoniere mit Praxis, zahle selbst und bekomme in der gleichen Woche einen Termin.

12.07.2024: MRT wird durchgeführt, ohne und mit Kontrastmittel.

16.07.2024: Der Befund liegt vor: Die Bilder auf der CD zeigen einen Tumor 5,3 x 6,4 x 8 cm in der linken Wade. Dringender Verdacht auf "myxoides Sarkom". Jetzt ist Handeln angesagt.



17.07.2024: Suchen Kliniken mit Sarkomspezialisierung. Die nächsten vier Kiniken mit Sarkomboard sind in Tübingen, Stuttgart, Mannheim und Heidelberg. Da die telefonische Erreichbarkeit schwierig ist, werden die E-Mail-Anfragen das Mittel der Wahl. Stuttgart reagiert erfreulich schnell und ich bekomme innerhalb von zwei Tagen. Mein Mann und ich sind uns einig: die schnellste Klinik ist die beste Klinik, also ab nach Stuttgart ins RBK.



19.07.2024: Befundung im Robert-Bosch-Krankenhaus. Blutabnahme, CT, Sonographie der Wade für die anschließende Stanz-Biopsie für die Gewebeprobe. Das Krankenhaus ist riesig und zunächst etwas übersichtlich. Wir bekommen eine Guide, der uns zur richtigen Stelle führt. Die Mitarbeiterinnen sind sehr freundlich die koordinierende Oberärztin ist mir spontan sympathisch und professionell. Ich fühle mich gut aufgehoben. Die gesamte Anamnese geht über den ganzen Tag. Am Nachmittag findet die Stanz-Biopsie statt.


Die Befundung liefert leider nicht das gewünschte Ergebnis. Mit dem Stanzverfahren konnte keine ausreichende Gewebeprobe gewonnen werden. Es ist eine Befundungs-OP nötig. Der dafür mögliche Termin kann aber erst in vier Wochen angesetzt werden. Unruhe und Unsicherheit sind meine ständigen Begleiter. Das Kopfkino lässt sich nicht abschalten.


Versuche zu meditieren und spiele drei Szenarien durch, um mich gedanklich vorzubereiten. (1) gutartig... (2) bösartig, keine Streuung... (3) bösartig, Streuung... ich mache mich auf alles gefasst, das ist mir wichtig.



20.08.2024 Tag der OP: Meine Wade wird aufgeschnitten. Knapp 10 cm., ist aber notwendig. Vergesse meine Sonnenbrille und gehe damit in die OP. Die Krankenschwester kürt mich spontan zur coolsten Patientin des Jahres. Das Lachen tut gut.



04.09.2024: Der Befund ist schlecht, weil bösartig. 90% der Fälle sind gutartig, aber in meinem Fall hilft die Statistik leider nicht. Der behandelnden Oberarzt nimmt sich Zeit und ist beruhigend kompetent. Im Tumor-Board wird mein Fall besprochen. Direkt nach der Fallbesprechung ruft mich der Oberarzt an und teilt mir das weitere Vorgehen mit.



So sieht meine gut verheilte Narbe heute aus, 3 Wochen nach dem Eingriff. Gehen nur mit Krücken und stark eingeschränkt. Aber, vielen Dank an meinen Chirurgen im RBK für die saubere Arbeit.


Zwischen den Befundungen und Arztterminen normales Leben. Schöne Erlebnisse sind wichtig, hier in einer Weinstube in der Pfalz.


13.09.2024: Termin in der Strahlenklink. Der Behandlungsplan wird besprochen, zunächst in der nächsten Woche MRT und CT. Dann in - hoffentlich - zwei Wochen, die erste Bestrahlung. Die Zeit sitzt mir im Nacken, der Tumor wächst. Immer wieder auch schnell erschöpft oder müde.



15.09.2024: Stadtmarathon, jede Mengen Menschen laufen durch unsere Straße. Ist alles sehr unwirklich. Die Nachbarn auf der Straße jubeln und feuern an. Ein Läufer wird von der Ambulanz abgeholt, hat sich wohl überfordert. Habe mit Andreas einen Zwetschgenkuchen gebacken. Nicht ganz gelungen, ärgere mich. Bin danach erschöpft und muss mich erst mal hinlegen. Nachher kommen Freunde zu Kaffee und Kuchen.



 
 
 

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